AISI Klassifikation

Geht es um die Normung von Stahlprodukten, gibt es nicht nur bekannte Normungssysteme wie DIN oder ISO. Weltweit sorgen ganz verschiedene Normungssysteme je nach nationalen und internationalen Standards für Qualität, Sicherheit und Effizienz von Stahlprodukten. Dazu zählt auch die AISI-Klassifikation, des „American Iron and Steel Institute“ (AISI), welches hauptsächlich in Nord- und Südamerika zum Einsatz kommt.

Ob in der Bau- und Automobilindustrie, in Haushaltsgeräten oder Werkzeugen – AISI-Stahl ist in vielen Industrien weit verbreitet und erfüllt hohe Qualitäts- und Leistungskriterien, die die Einhaltung der AISI-Standards sicherstellt.

Stahl AISI: Die Vielfalt der Stahltypen nach AISI

Um die Qualität, Zusammensetzung und die mechanischen Eigenschaften von Stahl zu definieren, werden für die einzelnen Stahlsorten Standards durch das AISI entwickelt. Dabei wird AISI-Stahl in verschiedene Kategorien eingeteilt:

Kohlenstoffstahl: Er besteht hauptsächlich aus Eisen und Kohlenstoff. Je nach Kohlenstoffgehalt verändern sich die Eigenschaften dieses Stahls: Mehr Kohlenstoff sorgt z. B. für eine größere Härte und Festigkeit, während die Schweißbarkeit abnimmt. Kohlenstoffstahl bietet jedoch keine Korrosionsbeständigkeit.
Legierter Stahl: Um bestimmte Eigenschaften wie Korrosions-, Hitzebeständigkeit oder Härte zu beeinflussen, werden bei diesem Stahl Legierungselemente wie Chrom oder Nickel hinzugefügt.
Edelstahl: Edelstahl überzeugt durch seine Korrosionsbeständigkeit, da er Chrom enthält. Auch weitere Legierungselemente wie Nickel oder Stickstoff können enthalten sein, wodurch verschiedene Arten mit bestimmten Eigenschaften entstehen. Auch die Kosten von Edelstahl sind vom aktuellen Nickelpreis abhängig.
Werkzeugstahl: Dieser Stahltyp ist besonders hart und hitzebeständig, sodass er nicht so schnell verschleißt. Er enthält Elemente wie Kobalt, Wolfram oder Vanadium.

Jede Stahl-Kategorie hat also spezifische Eigenschaften und wird deshalb für unterschiedliche Zwecke genutzt.

Das macht die AISI-Klassifikation so besonders

Einfache und klare Klassifizierung: AISI verwendet im Vergleich zu den europäischen Normen ein eigenes Klassifizierungssystem, das auf Buchstaben und Zahlen basiert. Dank der Klassifizierungen können Hersteller und Ingenieure die passende Stahlsorte für ihre Anwendung finden, denn sie erhalten Auskunft über die Eigenschaften und Zusammensetzung des Stahls.

Im AISI-System werden Stähle mit einer 3-stelligen oder 4-stelligen Ziffer klassifiziert, wobei man generell die 200, 300, 400, 500 und 600-Serie unterscheidet.

AISI 200 Serie > Austenitische Chrom-Nickel-Mangan-Legierungen
AISI 300 Serie > Austenitische Chrom-Nickel-Legierung
AISI 400 Serie > Ferritische und martensitische Chromlegierungen
AISI 500 Serie > Hitzebeständige Chromlegierungen
AISI 600 Serie > Martensitische Ausscheidungshärtelegierungen

Das sind unsere AISI-Stähle auf einen Blick:

Große Vielfalt an Stählen: Egal ob Edelstahl-Klassifizierung oder legierter Stahl – das AISI-System umfasst eine große Auswahl an Stählen, die damit in vielen Branchen Anwendung finden, wie in der Fertigung, dem Werkzeugbau oder im Bauwesen.
Internationale Kompatibilität: Da die AISI-Standards international anerkannt und zudem mit anderen nationalen und internationalen Normen kompatibel sind, erleichtert dies die globale Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und den internationalen Handel.
Qualitätsstandard und Zuverlässigkeit: AISI-Standards gelten als Zeichen für Qualität und Zuverlässigkeit. Stähle, die nach diesen Standards ausgezeichnet werden, überzeugen also mit Konsistenz und Leistung.
Anpassungsfähigkeit: Gibt es neue technologische Entwicklungen und Erkenntnisse, wird das AISI-System kontinuierlich daran angepasst, um Aktualität stets zu gewährleisten.

Was versteht man unter AISI-Stahl?

Stahl wird dann als AISI-Stahl bezeichnet, wenn er gemäß den Standards des American Iron and Steel Institute (AISI) klassifiziert wird. AISI-Stahl unterliegt also strengen Qualitätsstandards. Die Klassifizierung basiert auf Zusammensetzungen, Eigenschaften und Anwendungsmöglichkeiten des Stahls und verdeutlicht seine Qualität sowie Zuverlässigkeit.

AISI-Stähle in der Praxis: Verwendung und Anwendungsbereiche

AISI-Stähle bieten eine Kombination aus Qualität, Konsistenz, Anpassungsfähigkeit und internationaler Anerkennung, was sie zu einer bevorzugten Wahl in vielen industriellen Anwendungen macht. So findet AISI-Stahl beispielsweise Verwendung in der Luft- und Raumfahrt, im Maschinenbau oder auch im Automobilbau.

Dies sind mögliche Anwendungsbereiche:

Automobilindustrie: AISI-Stähle werden für Karosserieteile, Motorkomponenten und andere strukturelle Teile in Fahrzeugen verwendet. Sie bieten die benötigte Festigkeit und Haltbarkeit und erfüllen gleichzeitig die Anforderungen an Sicherheit und Effizienz.
Bauwesen: Im Bauwesen werden AISI-Stähle für Konstruktionselemente wie Träger, Stützen und Verstärkungen genutzt. Sie überzeugen mit hoher Festigkeit und sind entscheidend für die strukturelle Integrität von Gebäuden und Brücken.
Maschinenbau: In der Fertigung von Maschinen und schwerem Gerät werden AISI-Stähle aufgrund ihrer Härte und Verschleißfestigkeit eingesetzt.
Werkzeugbau: Für die Herstellung von Werkzeugen, wie Bohrer, Fräser und Formen, werden häufig AISI-Werkzeugstähle verwendet, die hohe Härte und Hitzebeständigkeit aufweisen.
Luft- und Raumfahrtindustrie: Auch in der Luft- und Raumfahrt greift man für kritische Komponenten auf AISI-Stähle zurück, die hohen Belastungen und extremen Temperaturen standhalten müssen.
Haushalts- und Küchengeräte: Edelstähle nach AISI-Standard sind korrosionsbeständig und lebensmittelecht – deshalb finden sie häufig Verwendung in Haushaltsgeräten und Küchenausstattungen.
Medizintechnik: In der Medizintechnik wird spezieller AISI-Edelstahl für chirurgische Instrumente und Implantate verwendet, da sie sterilisierbar und biokompatibel sind.
Energiewirtschaft: AISI-Stähle werden in der Energieerzeugung und -übertragung eingesetzt, beispielsweise in Turbinen, Generatoren und anderen Komponenten.

AISI-Stahl: Für Qualität und Zuverlässigkeit

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